Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins hielt sich der Vorsitzende mit formal notwendigen Programmpunkten nicht lange auf. "Mir ist es wichtig, dass unsere Mitglieder und Spender nicht nur hören oder lesen, was wir mit ihrem Geld anfangen", so Dr. Thomas Wardin, "Sie sollen sich ein eigenes Bild davon verschaffen können, was beispielsweise ein Qwiek up ist und bewirken kann."
So kam es, dass Dr. Hartwig Orth, Chefarzt der Geriatrie in den GFO Kliniken Rhein-Berg, persönlich das transportable Gerät im Veranstaltungsraum vorstellte: bewegte Bilder können damit an die Decke oder Wand projiziert und mit passenden Tönen untermalt werden. Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen können etwa durch Tier- oder Babyszenen aktiviert und motiviert werden, Patienten mit Delir kann Unruhe genommen und Hilfestellung bei der Orientierung gegeben werden. Der einzige Nachteil, den Dr. Orth beklagte, ist der hohe Preis, denn die Patienten, die von Quiek up profitieren können, werden beständig mehr und das Urteil aller Pflegenden und Ärzte fällt einhellig positiv aus - der Bedarf nach weiteren Geräten ist also durchaus vorhanden.
Der Chefarzt der Urologie und Kinderurologie, Dr. Stefan Machtens, erläuterte den Plan, eine interdisziplinäre Studienzentrale in den GFO Kliniken Rhein-Berg aufzubauen - ein Unterfangen, dass sonst überwiegend in Universitätskliniken geleistet werden kann. Neben der personellen Ausstattung ist auch umfangreiche Infrastruktur zu schaffen, damit Probenmaterial bearbeitet und aufbewahrt werden kann. Konkret beschäftigt sich der Förderverein mit einem Medikamentengefrierschank für die Aufbewahrung von Studienmedikationen und organischem Material. Natürlich kann hier kein Haushaltsgerät zum Einsatz kommen, denn eine feingliedrige Überwachung mit optischem und akustischem Warnsignal muss die Qualität der Proben gewährleisten.
Auch unter seinen Chefarzt-Kollegen erregt Dr. Ertugrul Tüylü mit der neuen 3D-Navigationslösung großes Interesse, denn die Möglichkeit, durch ein intelligentes 3D-Modell während der Operation präzise geführt zu werden, ist natürlich nicht nur in der Wirbelsäulen-Chirurgie von hohem Nutzen. In seiner Vertretung erläuterte Dr. Gereon Schiffer das Gerät und den zusätzlichen Durchleuchtungstisch für die Infiltrationstherapie, den der Förderverein finanzieren wird. Die dreidimensionale Abtastung des Patienten vor der Operation bringt dem Operateur Ansichten in allen Achsen und erlaubt die präzise Positionierung während des gesamten Eingriffs.
Nachdem Dr. Ulrich Hennig zunächst die Theorie des neuen Kreißbetts und den Vergleich mit dem heute genutzten Bett an Bildern vorgestellt hatte, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer danach persönlich davon überzeugen, wie einfach das Bett für alle geburtsfördernden Positionen verstellt und in kritischen Situation sogar für kleine Eingriffe gerüstet werden kann. Der Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe war sichtlich stolz, dass nun sehr bald alle Kreißsäle der Bensberger Geburtsklinik über ein Bett verfügen, das den Partner vom Zuschauer zum aktiven Unterstützer der werdenden Mutter machen kann.
Die durchweg positive Rückmeldung zur Versammlung zeigt das große Interesse an einem Blick hinter die Krankenhaus-Kulissen, den der Förderverein über eine Auswahl seiner Projekte ermöglicht hat. Auch das Bürgerportal in-gl berichtete.