Aromapflege ist jetzt "steinreich"

Übergabe der neuen Aromasteine (v.l.): Dr. Thomas Wardin und Maria Theresia Opladen vom Förderverein und die Pflege-Fachkräfte Petra Nolte, Dagmar Muchow und Sabine Pack

Der Duft des frisch aufgebrühten Lieblingstees versetzt den Teeliebhaber spontan in eine positive Stimmung. Allgemein sind Düfte für viele Menschen besonders intensive Auslöser von Erinnerungen mit körperlichen wie auch emotionalen Folgewirkungen.

So wird deutlich, dass es sich bei der Aromapflege um eine anerkannte, durch wissenschaftliche Studien unterlegte Behandlungsmethode handelt, die den Menschen in seiner Ganzheit betrachtet und dabei die schulmedizinische Behandlung gezielt unterstützt. In den GFO Kliniken Rhein-Berg werden individuelle Anwendungen durch ausgebildete Aromaexperten geplant und ausgeführt. Neben Fertigprodukten, die Patientinnen und Patienten auch zu Hause einsetzen können, werden gezielte Aromen-Mischungen für die jeweiligen Problemstellungen genutzt, beispielsweise Grapefruit/Tonka bei Appetitlosigkeit.

Seit Jahrzehnten wird in der Geburtsvorbereitung durch Einreibungen mit ätherischen Ölen oder gezielte Raumbeduftung die Entspannung der werdenden Mütter gefördert und ihrer Angst vor der körperlichen Strapaze entgegengewirkt. Nicht eindeutig belegt ist, ob sich der Geburtsprozess auf diese Weise verkürzen lässt. Sehr klar ist dagegen die positive Wirkung gegen Übelkeit nach Chemotherapien und die Reduzierung von Ein- und Durchschlafproblemen, Stress und Unruhe. Speziell in der onkologischen Pflege, der geriatrischen und Palliativpflege ist die Armomapflege zu einer unverzichtbaren Komponente rascher und merklicher Verbesserung des Wohlbefindens der Patientinnen und Patienten und der Linderung ihrer körperlichen Beschwerden geworden. Im vorklinischen Einsatz steht die prophylaktische Wirkung im Vordergrund.

Einen vielleicht unerwarteten weiteren Effekt dokumentiert ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt aus den Jahten 2021 und 2022: Auch auf die Pflegekräfte hatten die eingesetzten Raumdüfte nachhaltig positive Wirkungen, die durch gemilderten Stress und entspanntere Atmosphäre zu einem messbaren Rückgang von Krankheit und Fluktuation führten.

Vor diesem Hintergrund hat der Förderverein sehr gern dem Vorschlag zugestimmt, durch neue Aromasteine für alle Stationen in den Betriebsstätten Marien-Krankenhaus, Vinzenz Pallotti Hospital und in der Geriatrischen Klinik Reuterstraße die Anwendung weiter voranzutreiben.

Während der Info-Veranstaltung, die am ersten April-Mittwoch in der RheinBerg-Galerie stattfand, übergaben Dr. Thomas Wardin und Maria Theresia Opladen neue Steine an die Aromaexpertinnen. Das Thema stieß auch bei Passantinnen und Passanten auf großes Interesse, nicht zuletzt, weil nach entsprechender Anleitung auch der Einsatz zu Hause möglich ist.

Heike S. bekommt von Petra Nolte eine "Duftprobe"

Die Einrichtungen verfügen jetzt über 90 neue Aromasteine, die in allen Stationen zur Verfügung stehen, um ätherische Öle - zu 100% naturrein - langsam an die Umgebungsluft abzugeben. Selbstverständlich wird zuvor genau geklärt, ob es Gegenanzeigen gibt, etwa Allergien, negative Assoziationen der Düfte oder auch eine Neigung zu epileptischen Anfällen oder Bluthochdruck. Deshalb geht der unternehmensweite Einsatz einher mit der Fortbildung aller Pflegekräfte durch die zertifizierten Aromaexperten.

So dürfte in Zukunft noch häufiger auf den Stationen zu hören sein: "Das tut richtig gut, vielen Dank!"

Geschrieben von webmaster am Do., 04.04.2024 - 17:24